Nachdem die erworbenen Boote und die für das Fischereiprojekt vorgesehenen Einrichtungen durch den Krieg verloren gegangen waren, konzentrierte sich GW auf die Entwicklung anderer Aktivitäten: Landwirtschaft, Viehzucht, Salinen usw. Ende der 50er Jahre begann er, den Tourismus zu fördern. Dazu war es notwendig, die Verkehrsverbindungen zu verbessern – deshalb baute er Straßen – und die Wasserressourcen zu vergrößern: deswegen die Aufforstung der Wälder, die Verbesserung der Wasserleitungen, der Bau von Dämmen, um das Wasser, welches während der seltenen, aber heftigen Winterregen fiel, zurückzuhalten, das Graben von Brunnen, der Bau von Wassertanks und Entwässerungsgräben usw. Aus diesem Grund hatte die Firma ACSA, deren Mehrheitsaktionäre Manuel Girona und Gustav Winter waren, landwirtschaftliche Maschinen und Geräte sowie viele andere Werkzeuge und Waren erworben.
Die spanische Regierung bekundete ihre Solidarität mit den Vereinbarungen der internationalen Finanz- und Währungskonferenz von Bretton Woods der alliierten Mächte USA, Frankreich und Großbritannien, indem sie sich an die Resolution 6 der genannten Konferenz hielt, und erließ das Gesetzesdekret vom 5. Mai 1945, das am 17. Juli 1945 in Kraft trat und mit dem die Vermögenswerte der deutschen Staatsangehörigen gesperrt wurden. Infolgedessen war ACSA vom Dienst zum Einfrieren ausländischer Vermögenswerte betroffen. Ende 1946 wurde „diese Sperrung aufgehoben“ (1947.1.1), so dass in den folgenden Monaten alle eingelagerten Maschinen und Güter nach Fuerteventura verbracht wurden.
In einigen Veröffentlichungen wurde darauf hingewiesen, dass in Jandía Hunderte Packstücke mit verdächtigem Inhalt eingetroffen sind, die fälschlicherweise auf frühere Jahre datiert wurden. Die beigefügten Briefe geben Aufschluss über das Ankunftsdatum dieser Waren, ihren Inhalt und ihre Herkunft.
Im Jahr 1947 wurden diese Maschinen und Waren mit den Schiffen „Romeu“, „Río Francolí“ und „Darro“ vom spanischen Festland nach Gran Canaria transportiert. Dann wurden sie nach Fuerteventura geschickt: die Maschinen und die schweren Packstücke mit dem Dampfer La Palma oder der Viera y Clavijo nach Gran Tarajal; die leichteren Waren mit der „Guanchinerfe“, um am Strand von La Cebada (Morro Jable) entladen zu werden.
Aus der Analyse dieser Posten entnimmt man, dass GW einen frühen und endgültigen Umzug nach Jandía geplant hatte, der schließlich bis September 1948 verschoben wurde.
Diverse Landmaschinen kamen an: 3 kleine Handtraktoren „Holdertraktoren“ -in Afrika weit verbreitet, mit kleinem Benzinmotor-, Pflüge, Harken, Bodenbearbeitungsgeräte, Sämaschinen, Bagger und Kartoffelpressen, Landwirtschafts- und Gartengeräte und andere Geräte, Maismühlen, Motorfräser, Sämaschinen, usw.
Auch erhielt man Laborausrüstungen für Wasser- und Bodenanalysen, Sanitärmaterial, Medikamente und tierärztliche Instrumente, vor allem für die Viehzucht. Hinzu kamen verschiedene Näh- und Lederschneidemaschinen an sowie Maschinen zum Nähen von Segeln, da die Fischerboote damals segelten. Auch wurden Möbel, Bücher und Musikinstrumente verschickt. Küchenutensilien, Sanitärartikel, Glaswaren, Kiefernholz usw. sind für die Villa in Cofete eingetroffen.
Im August wurde ein Raupentraktor geliefert, der in der Landwirtschaft und für Straßenreparaturen eingesetzt werden sollte. Für den Transport nach Gran Tarajal auf der „Viera y Clavijo“ musste es in seine Einzelteile zerlegt werden. Nachdem es am Kai ausgeladen worden war, wurde es von Meister Vicente zusammengesetzt und auf dem Landweg nach Morro Jable gebracht.
(1947.1.2), (1947.1.3) Diese beiden Dokumente enthalten mehrere der Briefe, in denen die Verschiffung von Gran Canaria aus oder der Empfang der Waren in Jandía erwähnt wird, inklusive einer detaillierten Beschreibung der Waren.
Was die für den Bau der Villa verwendeten Materialien angeht, so gab es in Cofete nur Sand, Kalk und Steine. Die übrigen Materialien wie Zement, Eisen, Ziegel, Holz, Fliesen usw. stammen aus Gran Canaria oder Teneriffa. Die „Guanchinerfe“ näherte sich normalerweise der Küste heran und wurde am Strand von La Cebada in Morro Jable entladen.

Das Foto zeigt Herrn Guillermo am Strand von La Cebada, wie er das Entladen der Packstücke aus der „Guanchinerfe“ beobachtet, und hinter ihm den Lastwagen. Auf dem Sand stehen einige Kraftstoffkanister.

Die „Guanchinerfe“ ankert vor dem Strand von La Cebada und ein Ruderboot bringt die Packstücke an den Strand.

Entladen am Strand von La Cebada
Um sie nach Cofete zu bringen, wurden diese Materialien zwischen 1946 und 1951 im Lastwagen zur Schlucht des Gran Valle transportiert, wo sie auf Eseln und Kamele verladen wurden, die den Berg erklimmen, die Degollada nach Cofete überqueren und zum Standort der Villa hinabsteigen mussten.
Anfang 1947 war der Lastwagen für einige Monate kaputt. In diesem Brief von GS vom 24.2.1947 ist zu lesen, dass Herr Brito, ein Mechaniker, der zu diesem Zweck aus Gran Canaria gekommen war, an der Reparatur arbeitet. Auf Seite 2: „Am dringendsten ist es, die benötigten Materialien nach Gran Valle (im Lastwagen) zu transportieren, von wo aus sie mit Kamelen und Eseln zum Lager nach Cofete gebracht werden“. Zu diesem Zeitpunkt war es dringend notwendig, den Lastwagen zu reparieren, um die vielen schweren Maschinen und Werkzeuge, die vom spanischen Festland für die landwirtschaftliche Arbeit in der fruchtbarsten Gegend von Jandía, der Vega de Cofete, eingetroffen waren, sowie Zement, Eisen, Ziegel und Sanitärartikel für die Villa zum Fuß des Berges in Gran Valle zu bringen.
* Als historisches Kuriosum über die Seeschifffahrt zwischen den Inseln werden in der Korrespondenz der Jahre 1948 und 1949 neben der „Guanchinerfe“ (dem einzigen Schiff, das regelmäßig die Strecke Gran Canaria – Fuerteventura befuhr und dessen Kapitän Miguel Rodríguez war) zwei weitere Motorsegler erwähnt, die „Herbania“ und die „Juanita“. Es gab auch Dampfschiffe wie die „San Rafael“, die „Cazón“, die „Bartolo“, die „León y Castillo“ und die „Viera y Clavijo“.